ZWAR NEWS
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Geschafft! Das sechste ZWAR-Netzwerk in der Stadt Solingen ist erfolgreich gegründet worden. Der Start am 4. Dezember 2024 im Stadtteil Gräfrath war grandios.
„Ich kann auch noch die Garage frei machen“, sagte Thomas Schorsch, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Solingen-Gräfrath, lachend beim Blick in den Saal des Gemeindezentrums. Er als „Hausherr“ hatte das erste Wort und war sichtlich überrascht, wie viele Menschen der Einladung der Stadt Solingen zur ZWAR-Gründungsveranstaltung gefolgt waren. Jeder Sitz- und Stehplatz war besetzt, Stühle aus dem Keller wurden in den Nachbarraum geschleppt, durch die offene Tür sah man Menschen im Foyer stehen. Mehr als 150 Männer und Frauen aus Gräfrath und Umgebung wollten wissen: Was bedeutet ZWAR? Und: Ist das auch was für mich?
Ansatz der Vielfalt überzeugt
„Ich möchte gern sinnvolle Dinge mit Gleichgesinnten tun“, erklärte Neu-Rentner Wolfgang Kanka, warum er zu der Gründungsveranstaltung in Gräfrath gekommen war. „Wir haben kaum Kontakte hier, weil wir nicht gebürtig aus Solingen kommen. Das möchten wir ändern. Viele Dingen machen zusammen einfach mehr Spaß als allein“, fasste Besucherin Birgitt Kremer zusammen. „Ich finde den Ansatz der Vielfalt toll. Manche, die ich hier sehe, sind in einer Partei engagiert, andere in der Kirche, aber hier wird die ganze Vielfalt abgebildet“, sagte Dieter Gerdes. „Man kann sich hier wieder näherkommen und auch den nächsten Lebensabschnitt miteinander gestalten“, freute sich Kirsten Rungenhagen über die Gelegenheit, die die ZWAR-Veranstaltung ihr an diesem Abend bot.
Vor mehr als 40 Jahren wurde das erste ZWAR-Netzwerk gegründet. „Die Idee ist aber alles andere als überholt“, stellte Ute Schünemann-Flake vom Trägerverein ZWAR e.V. in ihrer Einführung an diesem Abend klar. „Wie möchte ich älter werden? Diese Frage ist aktueller denn je, in dieser Zeit, in der die Babyboomer in Rente gehen.“
Netze fallen nicht vom Himmel
Es ist bereits das sechste ZWAR-Netzwerk, das sie in Solingen mit auf den Weg bringt. Dieses Mal im Stadtteil Gräfrath. Regina Strahl vom Seniorenbüro der Stadt Solingen hatte alle Menschen im Alter von 58 bis 78 Jahren angeschrieben und zur Gründungsveranstaltung eingeladen. „Mit 58 Jahren arbeiten die meisten Menschen noch, ich weiß, aber wir laden so früh ein, weil die Menschen dann noch Zeit haben, sich Netzwerke aufzubauen. Im hohen Alter fallen Netze nicht vom Himmel“, erklärte Ute Schünemann-Flake den Besuchern.
Dass die Einladungen nur innerhalb eines Stadtteils verschickt werden, habe auch mit der Perspektive aufs hohe Alter zu tun. „Es kommt die Zeit, in der man nicht mehr mit dem Auto irgendwohin fahren will oder kann. Außerdem ist der eigene Stadtteil der Raum, in dem man älter wird. Wie können wir diesen umgestalten, damit wir hier gut leben können? Das ist auch eine Frage, mit der sich ZWARler beschäftigen.“
Wünsche für den Ruhestand
Nach der Einführung im Plenum konnten sich die Gräfrather in kleineren Gruppen selbst Gedanken um ihren nächsten Lebensabschnitt machen. Welche Erwartungen habe ich an den Ruhestand? Welche Träume sind bisher auf der Strecke geblieben? Was möchte ich gemeinsam mit anderen in der Gruppe tun? An Wünschen und Ideen mangelte es den Gräfrathern nicht. Von Standardtanzen über Boule, Theaterspielen, Aquarellmalen, Verabredungen fürs Kino bis hin zu Städtereisen wurden viele Ideen auf die großen Plakate, die in den jeweiligen Gruppenräumen hingen, geschrieben.
Basisgruppentreffen geplant
Viele Wünsche tauchten öfter auf, manche wurden sogar in jeder Kleingruppe zu Papier gebracht. „Das ist nicht schlimm, sondern ganz wunderbar“, sagte Ute Schünemann-Flake, nachdem die Stichwörter im Plenum von Gruppensprechern vorgetragen worden waren. „Es ist eine gute Basis, um sich weiter zu verabreden und die Ideen in die Realität umzusetzen.“
Der nächste Schritt dazu ist das erste Basisgruppentreffen, das noch vor Weihnachten in Gräfrath stattfindet. „Hier werden wir das ZWAR-Netzwerk Gräfrath organisatorisch auf dem Weg bringen“, freuen sich Ute Schünemann-Flake und Regina Strahl. Damit sich auch in Gräfrath langlebige Netzwerke bilden können, die mit Lebensfreude und gegenseitiger Unterstützung bis ins hohe Alter tragen.
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