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Gesetzliche Krankenkassen fördern ZWAR-Arbeit für mehr Gesundheit im Alter

Was ist Gesundheit? In dieser heftigen Grippesaison geben sich viele wohl schon mit der Abwesenheit von hohem Fieber, hartnäckigem Husten und verstopfter Nase zufrieden. Aber natürlich gehört viel mehr dazu. Um Gesundheit in all ihren Facetten ging es bei der 1. Entwicklungswerkstatt des Projektes „Gesund in selbstorganisierten ZWAR-Nachbarschaftsnetzwerken (GisoN)“ Ende Februar in Greven.

Gemeinsam mit der Stadt Greven hatte Ute Schünemann-Flake, Beraterin beim ZWAR e.V., die ZWARler:innen eingeladen, beim Auftakt des Projektes für mehr Gesundheitskompetenz der Zielgruppe 60+ dabei zu sein. Drei Jahre lang wird es vom GKV-Bündnis für Gesundheit NRW – einer gemeinsamen Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention – gefördert.  

Netzwerk sorgt für Gemeinschaft

Neugierig waren die Frauen und Männer in die Grevener Kulturschmiede gekommen. Einige alleinstehend, manche zugezogen, aber allesamt überzeugte ZWARler:inne. „ZWAR gibt mir so viel. Ich bin vor vier Jahren hergezogen und habe über das Netzwerk Menschen kennengelernt. Das ist nicht so einfach in unserem Alter. Wir kochen, fahren Fahrrad, gehen Essen, besichtigen Firmen, machen Städtetouren“, erzählt ZWARlerin Gaby fröhlich.

„Ich organisiere Ausflüge und habe jetzt unsere Tour entlang des Küstenradwegs geplant. Das hält mich beschäftigt und ich mache es total gern“, erzählt Bärbel und freut sich über die gemeinsamen Erlebnisse mit anderen ZWARlern:innen.

Dass diese Gemeinschaft ganz wichtig für ihre Gesundheit ist, wissen die Grevener ZWARler:innen sehr genau. So kam auf die Frage „Was heißt Gesundheit im Alter für mich?“, die Ute Schünemann-Flake zu Beginn der Veranstaltung stellte, sehr früh die Antwort: „Kontakte knüpfen für psychische Gesundheit“. Auch Bewegung in verschiedenen Formen schrieben sie auf ihre Liste – am liebsten sollte diese gemeinsam stattfinden. Die Möglichkeit dazu finden sie in ihrem ZWAR-Netzwerk; viele ZWARler:innen bewegen sich regelmäßig gemeinsam in der Woche und nutzen auch externe Angebote.

Offenes Wohnzimmer und gemeinsamer Sonntagabend

Manche Angebote für ihre Gesundheit fehlen den Grevener ZWARlern:innen aber noch. Was sie sich persönlich wünschen – von Bewegung, Ernährung und Begegnung über Hilfe und Unterstützung im Krankheits- und Pflegefall bis hin zu Schulungen in der Nutzung digitaler Plattformen zur Vernetzung und Unterstützung im Alltag, darum ging es im zweiten Schritt. „Ich lege hier keine Liste hin, auf der Sie Angebote ankreuzen können, sondern wir wollen diese Angebote gemeinsam erarbeiten“, erklärte Ute Schünemann-Flake den ZWAR-Weg der Eigenverantwortung und Gestaltung.

So wurden spannende Ideen zu Papier gebracht. Manche Vorschläge waren Impulse, die im Rahmen der Basisgruppentreffen besprochen und niederschwellig umgesetzt werden können. Ein „offenes Wohnzimmer“ wurde gewünscht. „Da kann man einfach klingeln und fragen: Hast du gerade Zeit, einen Tee mit mir zu trinken?“, erklärte eine Zahlerin ihre Idee. Auch „Tagesschau und Abendbrot“ wurde notiert, vielleicht mit anschließendem „Tatort“-Gucken für einen gemeinsamen Sonntagabend.

Drums Alive für Senioren, Zumba oder Sitz Yoga

Andere Ideen zielten eher auf externe Angebote, die vielleicht durch Projektmittel finanziert werden können. „Drums Alive für Senioren“ wurde gewünscht, bei dem auf Pezzibällen getrommelt und so Bewegung, Koordination und das Gedächtnis gefördert wird, Zumba oder Balance-Training, Sitzyoga oder ein Kochkurs für Singles. Auch einen Vortrag zu Möglichkeiten der Kostenübernahme von Gesundheitsangeboten durch die Krankenkassen oder Digitalisierungskurse fänden die ZWARler:innen interessant.

Welche Angebote und Maßnahmen nun konkret umgesetzt werden, wird nun bei weiteren Entwicklungswerkstätten von den Grevenern gemeinsam mit Stadt und dem ZWAR e.V. erarbeitet.

Auch in anderen Städten geht das Projekt GisoN demnächst an den Start. In einer weiteren Kommune mit bereits bestehendem ZWAR-Netzwerk wird eine Entwicklungswerkstatt wie in Greven stattfinden. Außerdem werden an zwei Standorten im Rahmen des geförderten Projektes neue ZWAR-Netzwerke aufgebaut, um die Gesundheitskompetenz und soziale Teilhabe der Zielgruppe 60+ zu fördern.

Gefördert wird das Projekt von den Krankenkassen/Krankenkassenverbänden des Landes Nordrhein-Westfalen nach § 20a SGB V im Rahmen ihrer Aufgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten.

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