„Einsamkeit im Alter? Das gibt es dank ZWAR nicht“
Rainer Katzmann ist seit fünf Jahren begeisterter ZWARler. Der 66-Jährige engagiert sich in der ZWAR-Gruppe Solingen-Wald. Im Interview spricht er über „eine tolle Idee und eine spannende Zeit“.
Wie bist du auf die Idee gekommen, dich bei ZWAR zu engagieren?
Ich komme nicht gebürtig aus Solingen. Außerdem habe ich auswärts gearbeitet und bin immer spät nach Hause gekommen. Ich hatte also wenige Kontakte in meiner Heimatstadt. Mir war klar: Wenn ich in Rente gehe, muss ich Menschen kennenlernen. Ich wollte ja nicht den ganzen Tag auf der Couch sitzen. Und dann flatterte mir die Einladung der Stadt Solingen zur Gründungsveranstaltung eines ZWAR-Netzwerks in meinem Stadtteil in den Briefkasten. Die kam genau richtig. Ich kannte ZWAR nicht, aber ich bin neugierig geworden.
Und du bist seit der Auftaktveranstaltung bei ZWAR geblieben und aktiv. Warum?
Die Idee, gemeinsam die Freizeit zu gestalten und füreinander da zu sein, finde ich richtig gut. Ich bin überzeugter ZWARler. Ich war jetzt fünf Jahre lang im Moderationsteam für die Basisgruppentreffen, bei denen sich die Menschen alle zwei Wochen austauschen über das, was geplant ist und wer wo mitmacht.
Was macht denn deine ZWAR-Gruppe?
Ach, das ist so unterschiedlich. Wir sind mittlerweile rund 150 Leute. Wir spielen Boule, Dart, haben eine E-Bike-Gruppe, Motorradfahrer, eine Kreativgruppe, eine Kochgruppe. Nordic Walking gibt es auch. Aber nicht jeder hat einen sportlichen Anspruch oder kann lange und zügig laufen. Manche wollen auch einfach nur spazieren und anschließend Kaffee trinken gehen. Auch dafür haben wir eine Gruppe.
Am größten ist die „Spontan-Gruppe“. Da schreibt zum Beispiel jemand rein: „Ich will heute ins Kino gehen, geht jemand mit?“ Es findet sich eigentlich immer ein anderer ZWARler. Einsamkeit im Alter? Das gibt es dank ZWAR nicht.
Da bist du ja ordentlich beschäftigt.
Ja. Seit ich in Rente bin, brauche ich einen Terminkalender. Ich bin durch ZWAR auch in anderen Netzwerken und Vereinen aktiv geworden. Bei ZWAR sind Mitglieder des Bürgervereins unseres Stadtteils Wald und ich mache da jetzt auch mit.
Also ist ZWAR keine Konkurrenz für die anderen Vereine im Ort?
Nein, das darf so nicht gesehen werden. Wir helfen uns gegenseitig, unterstützen uns. Man lernt immer neue Menschen kennen. Wenn ich auf den Markt in Wald gehe, werde ich heutzutage überall gegrüßt. Man kennt sich. Das finde ich wirklich toll.