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Trauer um Ernst Söder

Ernst Söder, Ehrenvorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache – Internationales Rombergparkkomitee, ist am 30. Juni 2023 nach kurzer schwerer Erkrankung im Alter von 84 Jahren verstorben.

„Alle Bedeutung des Lebens liegt im Handeln für die Gemeinschaft“. Mit diesem Wort von Thomas Carlyle überschrieb er vor einigen Jahren seine Lebenserinnerungen in der Autobiographie „Es gibt für alles eine Zeit“.

In seinem beruflichen Leben und im zivilgesellschaftlichen Engagement als Gewerkschaftler, Sozialdemokrat und Antifaschist verfolgte er unermüdlich das Ziel einer Gesellschaft der Freien und Gleichen.

Nach der Beendigung einer Verwaltungslehre bei der Stadt Dortmund und dem Studium an der Sozialakademie erhielt er 1960 eine Anstellung als Sekretär beim DGB in Dortmund. Nach 33 Jahren wechselte er zum DGB Region Hellweg/ Hochsauerland und war dort Kreisvorsitzender bis zu seiner Verrentung im Jahre 2001.

Ernst Söder leitete mehr als 10 Jahre den Dortmunder Jugendring und kämpfte in den 80er Jahren insbesondere für den Erhalt der Steinwache, die vom Abriss bedroht war.

Im Jahre 1983 gehörte er zu den Mitbegründern des Arbeitslosenzentrums in Dortmund und war 1988 Gründungsmitglied der Fritz-Hüser-Gesellschaft und bis 2011 Vorsitzender der Gesellschaft im gleichnamigen Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt.

In den 70er und 80er Jahren gehörte Ernst Söder der Bezirksvertretung Hombruch an und war dort zuletzt Vorsitzender der SPD-Fraktion. Ebenfalls war er 30 Jahre lang sachkundiger Bürger im Jugendwohlfahrtsausschuss der Stadt Dortmund.

Söder gehörte darüber hinaus lange Zeit dem Vorstand von ZWAR NRW an. Seit 1946 war er Mitglied der Sozialistischen Jugend „Die Falken“, in der er in den 50er Jahren mehrere Funktionen wahrgenommen hat. Seit 1959 war er Mitglied der SPD und der AWO.

Für ein Leben geprägt vom Ehrenamt erhielt er 1989 die Ehrennadel der Stadt Dortmund und 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Der Deutsche Gewerkschaftsbund verlieh ihm 2008 die Alfred-Gundlach-Medaille für seine Verdienste bei der Wahrnehmung gewerkschaftlicher Interessen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die SPD im Stadtbezirk Hombruch zeichnete ihn 2006 für sein soziales und engagiertes Bürgerverhalten und Eintreten für Vielfalt, Toleranz und Menschlichkeit mit dem Ewald-Sprawe-Preis aus.

Ernst Söder war seit 1999 Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Steinwache, und auch nach dem Zusammenschluss mit dem Internationalen Rombergparkkomitee 2011 dessen Vorsitzender bis im Jahre 2020. In dankbarer Anerkennung wählten die Mitglieder Ernst Söder zu ihrem Ehrenvorsitzenden. In unserer Stadtgesellschaft hat er wesentlich dazu beigetragen, dass die Gedenk- und Erinnerungskultur einen hohen Stellenwert erfahren hat und auch überregional Vorbildfunktion besitzt. Es ist ihm immer wichtig und unabdingbar erforderlich gewesen, die jüngere Generation mit einzubeziehen und gegen Menschenfeindlichkeit, Populismus, Rassismus und Antisemitismus einzutreten.

Wir bedanken uns bei unserem Freund und Mitstreiter, den wir schmerzlich vermissen.

Die Spuren seines Lebenswerkes und die Zeit mit ihm werden stets in uns lebendig sein.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Georg Deventer

Vorsitzender „Förderverein Gedenkstätte Steinwache – Internationales Rombergparkkomitee e.V.“

Dortmund, den 01.07.2023

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